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Folge 4 Elektrische Maschinen Pulsweiten Modulation Gleichstromm Drehzahl
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Folge 4 Elektrische Maschinen Pulsweiten Modulation Gleichstromm Drehzahl Folge 4
3.3Drehzahlsteuerung des Drehfeldmotors, Frequenzumrichter für Drehstrommotoren (AC)
Obwohl sich die Drehzahl bei Gleichstrommotoren mit wenig Aufwand über einen weiten Bereich steuern läßt, haben die nachfolgenden Vorteile des Drehstrommotors und die Fortschritte der Elektronik dazu geführt, daß immer mehr Drehstrommotoren in der Drehzahl gesteuert und geregelt werden. Einige dieser Vorteile gegenüber der Gleichstrommaschine sind:
— weitgehende Wartungsfreiheit, — kleines Leistungsgewicht, — hohe Schutzklassen, — einfache und robuste Konstruktion, — hohe Betriebsdrehzahlen im Mittelfrequenzgebiet, — preiswerter als Gleichstrommotoren.
Drehstrommaschinen werden in synchroner und asynchroner Bauart hergestellt. Die Ständerwicklung ist so ausgelegt, daß bei Betrieb an einem Drehstromnetz im Motor ein Drehfeld entsteht, das den Läufer mitnimmt. Die Drehzahl wird von folgenden Größen bestimmt:
1. Netzfrequenz 2. Polpaarzahl
ns=(f1*60)/p ns = synchrone Drehzahl p = Polpaarzahl f1 = Ständerfrequenz
Bei gegebener Polpaarzahl eines Motors und konstanter Netzfrequenz liegt somit die Drehzahl fest. Bei polumschaltbaren Motoren kann die Drehzahl entsprechend der Wicklungen in festen Stufen umgeschaltet werden. Eine stufenlose, mit geringen Verlusten behaftete Drehzahlverstellung ist nur durch Frequenzänderung bei gleichzeitiger Spannungsänderung möglich. Werden größere Läuferverluste akzeptiert, kann eine bedingte Drehzahlverstellung auch über die Ständerspannung bei konstanter Frequenz erfolgen. Aus folgenden Gründen muß bei einer Änderung der Frequenz die Spannung mit verändert werden. Frequenzänderung --> XL ändert sich XL-Änderung --> Z ändert sich Z -Änderung --> Stromänderung Da der Strom das Moment beeinflußt und ein maximaler Wicklungsstrom nicht überschritten werden darf, muß mit der Frequenz auch die Spannung verstellt werden. Asynchronmotoren haben an fester Versorgungsspannung und Frequenz folgendes Drehmoment-Drehzahlverhalten. Für das Drehmoment gilt: M ~F1* /2 mit F1 ~ U1/f1 F1 = magnetischer Fluß im Motor (Ständerfluß) /2 = Läuferstrom U1 = Ständerspannung
f1 = Ständerfrequenz Um bei einer Drehzahlverstellung ein konstantes Motormoment zu behalten, muß F1konstant bleiben. Die Spannung muß daher proportional zur Frequenz mit verstellt werden. Eine Frequenz- und Drehzahlverstellung mittels eines Umrichters bewirkt unter diesen Bedingungen in etwa eine Parallelverschiebung der Kennlinie auf der Drehzahlachse. Wird bei Erreichen der Ständernennspannung die Ständerfrequenz weiter erhöht, so ergibt dieses eine Feldschwächung und damit ein fallendes Drehmoment bei steigender Drehzahl. Asynchronmotoren haben, bedingt durch den Schlupf, einen wenn auch geringen lastabhängigen Drehzahlabfall. Die Betriebsdrehzahl beträgt: n = ns (1 - s) n=(f1*60/p)* (1- s) ns = Synchrondrehzahl n = Betriebsdrehzahl s = Schlupf f1 = Netzfrequenz p = Polpaarzahl
Aus der Gleichung ist ersichtlich, daß neben der Frequenzänderung auch die Schlupfänderung eine Verstellung der Drehzahl bewirkt. Eine Änderung der Drehzahl über den Schlupf ist nur bei ganz speziellen Anwendungsfällen möglich, da mit wachsendem Schlupf die Maschinenverluste stark zunehmen. Größere Verluste lassen sich nur für einen zeitlich begrenzten Anlaufvorgang hinehmen. Siehe auch: 1.5.7 Drehzahlsteuerung von Drehstrom-Asynchronmotoren und 1.5.7.1 Drehzahlsteuerung durch Beeinflussung des Schlupfes (Phasenanschnittsteuerung)
3.3.1 Wechsel- und Drehstromsteller für Induktionsmotoren
Wechselstrom- und Drehstromsteller sind zum Verstellen der Spannung bei konstanter Netzfrequenz geeignet. Die Steuerung der Spannung erfolgt durch Phasenanschnitt, wobei die Frequenz nicht verändert wird (Prinzip eines Stelltransformators).
Der Stromrichtersatz besteht aus einem Triac bzw. zwei antiparallelen Thyristoren je Phase. Die Bauelemente werden periodisch in jeder Halbschwingung mit dem Steuerwinkel ? gezündet. Bei ohmscher Last kann die Ausgangsspannung vom vollen Wert bei a = 0° bis zum Wert Null bei a = 180° stetig verstellt werden. Bei rein induktiver Last eilt der Strom der Spannung jedoch um 90° nach, so daß die gesamte Spannungseinstellung hier bereits durch eine Verstellung des Steuerwinkels a von 90° bis 180° erreicht wird.
Eine Schwingungspaktsteuerung ist in der Antriebstechnik nicht einsetzbar, weil die Pausen zwischen den Sinushalbwellen zu Stromlücken führen und damit Momentensprünge entstehen.
3.3.1.1Steller für Wechselstrommotoren
Bei asynchronen Wechselstrommotoren mit Kurzschlußläufern oder Universalmotoren (Reihenschlußkommutatormotoren) wird die Drehzahleinstellung mit Hilfe eines Stellers durch Phasenanschnitt vorgenommen.
Der Steller besteht aus einem Triac mit entsprechender Ansteuerschaltung. Bei Wechselstrom-Asynchronmotoren mit Betriebskondensator ist eine Drehzahleinstellung mit Hilfe eines gesteuerten Stellers nur bedingt möglich (z.B. Lüfter und Pumpen), denn wenn das Lastmoment oder Losbrechmoment größer als das Molormoment
wird. bleibt der Motor stehen. Eine Regelung mit automatischer Zündwinkelverstellung ist daher bei entsprechenden Lastmomenten einzusetzen. Symbole der Regler siehe Band «Elektrische Meß- und Regeltechnik».
Der Universalmotor wird wegen des großen Anlaufmomentes und kleinen Leistungsgewichtes in sehr vielen Haushaltgeräten und auch in Handbohrmaschinen eingesetzt.
3.3.1.2Steller für Drehstrom-Kurzschlußläufermotoren
Die Drehzahlverstellung von Drehstrom-Asynchronmotoren erfolgt ebenfalls mittels eines Stellers durch Phasenanschnitt. Die Spannungseinstellung wird durch den Phasenanschnitt vorgenommen, die Frequenz bleibt konstant. Die Drehzahländerung ist eine Folge des durch die Spannung zurückgehenden Momentes. Da das Motormoment quadratisch mit der Spannung abnimmt,
M ~ U2 ist der Einsatz stark eingeschränkt. Die Motoren erhalten daher Läufer mit erhöhten Widerständen, sogenannte Widerstandsläufer, bei denen das Kippmoment in der Nähe der Drehzahl Null liegt. Im Läuferkreis treten bei Drehzahlen n < nNenn erhebliche Verluste auf. weil die Läuferverluste proportional mit dem Schlupf steigen. Anwendungsgebiete des Drehstromstellers sind Antriebe mit quadratischer Drehzahl-Drehmoment-Kennlinie, wie bei Lüfterantrieben, Kreiselpumpen und Wicklern bis ca. 6 kW Leistung.
Siehe auch: 1.5.7 Drehzahlsteuerung von Drehstrom-Asynchronmotoren und 1.5.7.1 Drehzahlsteuerung durch Beeinflussung des Schlupfes (Phasenanschnittsteuerung)
3.3.2 Drehzahlsteuerung beim Drehstrom-Schleifringläufermotor
Die Läuferwicklungsenden sind zum Sternpunkt zusammengeschaltet und die Anfänge an Schleifringe herausgeführt (siehe Abschnitt 1.5.2). Hierdurch ist die Möglichkeit gegeben, den Widerstand des Läufers zu verändern. Wie beim Widerstandsläufer wird auch hier das Kippmoment zu niedrigen Drehzahlen hin verschoben. Diese Läufersteuerung ist im gesamten Drehzahlbereich des Motors möglich. Da die Schlupfleistung in Wärme umgesetzt wird, setzt man dieses Prinzip heute nur noch zum Anlaufen ein. Bei Hebezeugen wird häufig ein Drehstrom-Schleifringläufermotor mit gepulstem Läuferwiderstand eingesetzt.
Die an den Schleifringen des Asynchronmotors auftretende Wechselspannung wird mit einer Diodenbrücke gleichgerichtet. Die Gleichspannung wird an die Reihenschaltung einer Drossel und eines Widerstandes gelegt. Parallel zum Widerstand befindet sich ein Gleichstromsteller (GS), der es ermöglicht, den Widerstand periodisch kurzzuschließen und somit den resultierenden Widerstandswert von 0 bis zum maximalen Wert zu verändern.
Dabei bedeuten:
R1 kurzgeschlossene Schleifringe (nur Läuferwiderstand) R2 bis R4 veränderlicher Läuferwiderstand von Rminbis Rmax
3.3.2.1 Untersynchrone Stromrichterkaskade (USK)
Die USK ist ein drehzahlveränderbarer Drehstromantrieb mit Schleifringläufermotor. bei dem die Schlupfleistung gleichgerichtet und über einen im Wechselrichterbetrieb arbeitenden Stromrichter in das Drehstromnetz zurückgespeist wird. Das von der Maschine abgegebene Drehmoment ist dem Läuferstrom — also dem Gleichstrom der Kaskade — proportional, während die Läuferspannung dem Schlupf der Maschine proportional ist. USK werden vorwiegend für Antriebe mit quadratisch mit der Drehzahl steigenden Drehmomenten (Pumpen und Lüfter) eingesetzt, bei denen nur ein Stellbereich von ca. 50% bis 100% der Nenndrehzahl erforderlich ist. USK finden vorwiegend bei mittleren bis großen Leistungen (20 MW) Anwendung.
3.3.3Umrichter mit Zwischenkreis
Umrichter mit Zwischenkreis bestehen aus je einem netzseitigen und einem lastseitigen Stromrichter, die über einen Zwischenkreis untereinander verbunden sind. Der Zwischenkreis besteht aus einem kapazitiven oder induktiven Energiespeicher und bewirkt eine Entkopplung zwischen Last und Netz. Je nachdem, ob der Zwischenkreis eine eingeprägte Spannung oder einen eingeprägten Strom führt, unterscheidet man Spannungszwischenkreis- und Stromzwischenkreisumrichter.
Bei Zwischenkreisumrichtern erfolgt eine zweimalige Energieumformung.
1. Aus dem Drehstromnetz erfolgt eine Umformung in eine Gleichspannung bzw. in einen Gleichstrom. 2. Aus der Gleichspannung bzw. dem Gleichstrom wird mit Hilfe eines Wechselrichters ein frequenzvariabler Drehstrom erzeugt. Der Wechselrichter bestimmt die Ausganssfrequenz des Motors und damit die Drehzahl. Beim Wechselrichten wird Gleichstromenergie in Wechselstromenergie umgeformt. Durch Änderung der Schaltreihenfolge kann sehr einfach die Drehrichtung geändert werden. 3.3.3.1Umrichter mit Stromzwischenkreis
Der Umrichter mit Stromzwischenkreis ist gekennzeichnet durch den eingeprägten lastabhängigen Gleichstrom des Zwischenkreises. Der netzseitig gesteuerte Stromrichter stellt in Verbindung mit der Last den Strom im Zwischenkreis ein. während der Wechselrichter die Frequenz einstellt. Diese Umrichter sind nur für Einzelantriebe geeignet, da die Kommutierung vom Laststrom (Motorstrom) geführt wird, d.h.. die Maschinendaten und die Kommutierungskondensatoren sind aufeinander abgestimmt. Die Schaltung ist gegenüber den Umrichtern mit Spannungszwischenkreis einfacher aufgebaut. Da in der Löscheinrichtung auf Freilaufdioden verzichtet werden kann. läßt sich ohne Mehraufwand generatorischer Betrieb, d.h. 2-Quadranten-Betrieb realisieren.
Haupteinsatzgebiete liegen bei Lüftern, Pumpen, Zentrifugen, Extrudern, Drehöfen, Werkzeugmaschinen, Prüfständen und Kernenergieanlagen.
Allgemein: Gegen ca. 1980 wurden serienmäßig Umrichter nur für Leistungen von ca. 10 bis 750 kVA hergestellt. inzwischen sind Umrichter serienmäßig bis über 3.000 kVA für Motoren bis über 2.000kW lieferbar. (Kemmerich Baureihe E178 etc.) Der normale Drehzahlstellbereich liegt bei ca. l : 20. Durch verbesserten Sinus-Ausgang (teurerer Aufwand) sind auch wesentlich größere Verstellbereiche möglich, die ein einwandfreies Regeln auch im unteren Drehzahlbereich ohne Rütteln ermöglichen. (Z.B.Kemmerich Baureihe SCH066, Regelbereich bis 1:1000)
Bei einfachen Geräten beträgt die Ausgangsfrequenz meist 5 Hz bis 100 Hz, max. z.B. 320 Hz. Hochfrequenzumrichter werden normalerweise bis 3.000 Hz Ausgang geliefert.
Preiswerte und ältere Typen, meist Analoggeräte, weden zum Teil noch mit Trimmpotentiometer für die Parameterverstellung geliefert, moderne Geräte, Digitalgeräte, sind normal mit Tastatureingabe zum Teil direkt über das Anzeigefeld vesehen. Hierbei werden die Eingabeebenen, zum Teil per Fingerdruck direkt auf das Sichtfeld, aufgerufen, wonach die eigentliche Einstellung der Arbeitswerte, Stromgrenzen etc. erfolgt. Gute, meist größere Geräte besitzen viele Einstellmöglichkeiten, z.B. auch für Frequenzausgrenzungen für beim Hochlauf von Motoren entstehende Resonanzen. (Kemmerich Geräte IP55/65 der Baureihe B172)
Motorauslegung
Die Normmotoren müssen wegen des Oberschwingungsgehaltes des Stromes ca. 10 bis 15% überdimensioniert werden.
Die Ausgangsspannung des Umrichters beträgt normalerweise 400 V. (Bei Großgeräten werden wegen des hohen Stromes auch Hochspannungsein- und Ausgang gefertigt). Wird ein vierpoliger Motor für 400 V/50 Hz eingesetzt, so kann dieser zwischen 5 Hz und 50 Hz Umrichterfrequenz eine Drehzahl zwischen 150min-1 und 1500 min-1 haben. Eine Vergrößerung des Stellbereichs ergibt sich, wenn ein Motor für eine Spannung von 230 V in Dreieck bzw. 400 V in Sternschaltung verwendet wird. Diese Maschine wird an dem Umrichter in Dreieckschaltung betrieben. Die Nenndrehzahl der Maschine ist bei 50 Hz und 230 V erreicht. Durch Erhöhung der Ausgangsfrequenz auf 87 Hz und der Ausgangsspannung auf 400 V kann die Drehzahl der Maschine um den Faktor Wurzel(3) gesteigert werden. Mit diesem 4poligen Motor erreicht man dann eine Drehzahl von 2500 min-1. Eine Steigerung über 87 Hz hinaus auf 100 Hz und damit eine Drehzahlerhöhung auf 3000 min-1 ist möglich, allerdings dann bei reduziertem Fluß und reduziertem Moment. Die sonst beim Anfahren von Asynchronmotoren auftretenden hohen Anlaufströme werden durch eine Stromgrenze in Verbindung mit der Spannungs- und Frequenzeinstellung sicher vermieden. Da die Kühlung des Motors meistens mit einem auf der Motorwelle befestigten Lüfterrad erfolgt, ist die Kühlung drehzahlabhängig. Bei Verkleinerung der Drehzahl sinkt die Kühlleistung überproportional. Zum Ausgleich werden Motoren mit Leistungen < 10 kW überdimensioniert. Bei Leistungen > 10 kW sollte stets ein Fremdlüfter eingesetzt werden.
Umrichter mit Stromzwischenkreis für Synchronmotoren
Eine Besonderheit stellt der Synchronmotor in Kombination mit einem Gleichstrom-Zwischenkreisumrichter dar. Er wird als «Stromrichtermotor» bezeichnet. Die Steuerung des Wechselrichters wird hier in Abhängigkeit der Läuferstellung (Polrad) vorgenommen. Der Synchronmotor zeigt hierbei das Verhalten einer Gleichstromnebenschlußmaschine. Wird die Erregung mittels Induktion übertragen, (also ohne die verschleißbehafteten Kohlebürsten) so bezeichnet man diese Ausführung auch als kollektorlose Gleichstrommaschine oder Elektronikmotor. Einsatz: Pumpen, Lüfter und Verarbeitungsmaschinen bis ca. 10 MW.
3.3.3.2 Umrichter mit Spannungszwischenkreis
Es wird zwischen zwei Grundausführungen unterschieden: 1. variable Zwischenkreisspannung 2. konstante Zwischenkreisspannung Ein Erkennungsmerkmal des Umrichters mit Zwischenkreis ist der zusätzlich zur Drossel vorhandene Kondensator.
Umrichter mit variabler Zwischenkreisspannung
Der gesteuerte sechspulsige Stromrichter richtet die Netzspannung gleich und stellt die Spannung im Zwischenkreis ein. Der Zwischenkreis besteht aus einer Glättungsdrossel (L) und einem Kondensator (C). Der aus dem Gleichspannungszwischenkreis gespeiste selbstgeführte Wechselrichter II stellt durch zyklisches Zünden und Löschen der Thyristoren die Ausgangsfrequenz ein. Da auch bei kleinen Zwischenkreisspannungen noch einwandfrei gelöscht werden muß, ist der Wechselrichterteil mit der Löscheinrichtung sehr aufwendig. Stromrichter mit Spannungszwischenkreis sind vorzugsweise für Gruppenantriebe, wie Rollgänge, Textilmaschinen usw., geeignet. Es können sowohl Asynchronmotoren wie auch Synchronmotoren und Reluktanzmotoren mit hohem Stellbereich angeschlossen werden. Die Seriengeräte der Industrie umfassen einen Leistungsbereich von 10 bis ca. 500 kVA. Der Frequenzbereich reicht von l Hz bis ca. 750 Hz. Wegen der Oberwellen müssen die Motoren ebenfalls um ca. 10 bis 15% überdimensioniert werden. Durch die hohen Frequenzen sind Drehzahlen über 3000 min-1 möglich. Die Motoren entsprechen dann nicht mehr den Standard-Normmotoren, es ist auf gute Auswuchtung zu achten, z.B. Gütestufe Q 2,5 nach VDI 2060.
Siehe auch: 1.5.7.2. - Abschnitt Hochgeschwindigkeitsmotoren (AC und DC) -
Umrichter mit konstanter Zwischenkreisspannung Schaltungsbeschreibung
Der ungesteuerte Stromrichter liefert eine konstante Zwischenkreisspannung in dem Zwischenkreis I. Dem Netz wird daher keine Blindleistung entnommen. Der Zwischenkreis I mit seiner konstanten Spannung kann durch eine Gleichspannungsquelle gepuffert werden. Damit die Ausgangsspannung variabel wird. wandelt der Gleichstromsleller die konstante Spannung in eine gepulste Gleichspannung um. Im Zwischenkreis II erfolgt eine Glättung. Der nachgeschaltete Wechselrichter formt die Gleichspannung wieder in eine Dreiphasenspannung um. deren Frequenz und Spannungshöhe variabel ist.
Die bereits im vorherigen Abschnitt genannten Verhältnisse für Ausgangsfrequenz und die Motoren gelten auch für diese Schaltung.
Diese Schaltung hat den Vorteil von: cos j = 1 und Batteriepufferung. sie ist jedoch sehr aufwendig, daher wird meist der in Abschnitt 3.3.3.3 folgende Pulsumrichter eingesetzt.
3.3.3.3Pulsumrichter (Umrichter mit konstanter Zwischenkreisspannung)
Der netzseitige Stromrichter ist ein Gleichrichter und liefert eine konstante Ausgangsspannung. Die erforderliche Spannungsänderung in Verbindung mit der Frequenzänderung wird vom lastseitigen Pulswechselrichter ausgeführt. Die Spannungsänderung wird durch Pulsbreitenmodulation erreicht. Die Pulsbreitenmodulation setzt sehr schnelle Gleichstromsteller im Pulswechselrichter voraus, denn die Spannung wird durch mehrmaliges Ein- und Ausschalten während einer Halbperiode eingestellt. Die Schaltung ist daher sehr aufwendig und wird im Leistungsbereich bis ca. 10 kVA sehr häufig mit Leistungstransistoren ausgerüstet. Der Pulswechselrichter kann auch ohne den netzseitigen Stromrichter direkt aus einem Gleichstromnetz gespeist werden und ermöglicht damit den Einsatz von mehreren Drehstrommotoren im Bahnbetrieb. Bei Speisung aus dem Drehstromnetz stellt sich ein sehr guter Leistungsfaktor ein. Durch eine Gleichspannungsquelle ist eine einfache Leistungspufferung möglich. Der Pulswechselrichter kann Energie in beiden Richtungen führen. Ein Bremsbetrieb ist möglich, wenn die Bremsenergie durch andere Verbraucher an der Gleichspannungsseite abgenommen wird. Ins Drehstromnetz kann jedoch nur durch einen zusätzlich gesteuerten Stromrichter, der dem Gleichrichter gegenparallel geschaltet wird, zurückgespeist werden. Geliefert werden auch Rückspeiseeinheiten, komplett für alle Frequenzumrichter. (Kemmerich Liste Nr. 23, Baureihe E145)
Kennzeichnend für Drehstromantriebe mit Pulsumrichtern sind der große Drehzahlstellbereich bis herab zum Stillstand und die hervorragenden dynamischen Eigenschaften. Sie eignen sich gleichermaßen für Einzel- und Gruppenantriebe sowie für Stoßbelastung und Schweranlauf. Die Seriengeräte der Industrie umfassen einen Leistungsbereich von etwa 10 bis 750 kVA. Im Leistungsbereich > 10 kVA werden Thyristoren eingesetzt, so daß die maximale Ausgangsfrequenz ~150 Hz beträgt. Im Bereich <10 kVA werden Leistungstransistoren eingesetzt; hierdurch sind Ausgangsfrequenzen von ~ 500 Hz erreichbar. Pulsumrichter werden für folgende Antriebe eingesetzt:
chemische Industrie (wartungsarm, Ex-Schutz) Schleifmaschinen Fräsmaschinen (hohe Drehzahl) Bahnantriebe (wartungsarm, geringes Gewicht und Volumen)
Allgemein: Gegen ca. 1980 wurden serienmäßig Umrichter nur für Leistungen von ca. 10 bis 750 kVA hergestellt. inzwischen sind Umrichter serienmäßig bis über 3000 kVA für Motoren bis über 2.000kW lieferbar. (Kemmerich Baureihe E178 etc.) Der normale Drehzahlstellbereich liegt bei ca. l : 20. Durch verbesserten Sinus-Ausgang (teurerer Aufwand) sind auch wesentlich größere Verstellbereiche möglich, die ein einwandfreies Regeln auch im unteren Drehzahlbereich ohne Rütteln ermöglichen. (Z.B.Kemmerich Baureihe SCH066, Regelbereich bis 1:1000)
Bei einfachen Geräten beträgt die Ausgangsfrequenz meist 5 Hz bis 100 Hz, max. z.B. 320 Hz. Hochfrequenzumrichter werden normalerweise bis 3.000 Hz Ausgang geliefert.
Preiswerte und ältere Typen, meist Analoggeräte, weden zum Teil noch mit Trimmpotentiometer für die Parameterverstellung geliefert, moderne Geräte, Digitalgeräte, sind normal mit Tastatureingabe zum Teil direkt über das Anzeigefeld vesehen. Hierbei werden die Eingabeebenen, zum Teil per Druckknöpfe, zum Teil auch per Fingerdruck direkt auf das Sichtfeld, aufgerufen, wonach die eigentliche Einstellung der Arbeitswerte, Stromgrenzen etc. erfolgt. Gute, meist größere Geräte besitzen viele Einstellmöglichkeiten, z.B. auch für Frequenzausgrenzungen für beim Hochlauf von Motoren entstehende Resonanzen. (Kemmerich Geräte IP55/65 der Baureihe B172)
Auszug aus:
http://elektromotoren.de
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10 Feb 2005 19:06:08 |
Huchter |
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