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Shareholder Value
Wert (value) eines Anteils (share) für den Anteilseigner, der mit dem Bilanz- oder
Börsenkurs nicht übereinstimmen muß. Zur Berechnung dieses Wertes werden verschiedene
Methoden vorgeschlagen. Dies kann zunächst im Sinne eines abgezinsten Cash-flow erfolgen,
was in den USA sehr gebräuchlich ist (Discounted Cash-flow). Da nach den US-GAAP
amerikanische Bilanzen mit einer Kapitalflußrechnung, und damit mit der Aussage zum
Cash-flow des Unternehmens, auszustatten sind, kann dieser in die Zukunft projiziert
werden und mit einem entsprechend der Risikoneigung des Shareholders festgelegten
kalkulatorischen Zinsfuß abgezinst werden. Weitere Möglichkeiten stellen der sogenannte
Cash-flow-ROI, d. h. die Relation zwischen Cash-flow als Erfolgsgröße und dem
investierten Kapital dar. Der Shareholder Value ist hier weniger als absoluter Wert im
Vergleich zum Börsenkurs, als vielmehr unter Rentabilitätsgesichtspunkten zu sehen. Die
dritte bekannte Form der Berechnung stellt der sogenannte Economic Value Edit als
Überschuß der vom Unternehmen getätigten Investitionen (ermittelbar aus dem
Anlagespiegel des Jahresabschlusses) über die Eigenkapitalkosten dar. Neben diesen
Möglichkeiten der Unternehmensbewertung wird unter Shareholder Value auch eine
grundsätzlich wertorientierte Unternehmenspolitik verstanden. Während klassischerweise
Unternehmensziele als Konsens verschiedener Anspruchsgruppen (Stakeholders) anzusehen
sind, bedeutet ein Bekenntnis zum Shareholder Value-Ansatz, Konflikte zwischen Kunden,
Fiskus, Öffentlichkeit und Eigentümern ausschließlich zugunsten der Anteilseigner zu
lösen. Allein die Verbesserung deren Einkommens- und Vermögensposition ist Ziel des
Shareholder Value-Ansatzes. Während anfangs der neunziger Jahre diese Sichtweise
"in" war und in Geschäftsberichten offen propagiert wurde, ist inzwischen eine
Rückbesinnung auf die vielfältigen Stakeholderinteressen feststellbar.