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Materialbedarf
Die in einer bestimmten Periode in der Produktion nach Art, Qualität, Menge und
zeitlichem Einsatz spezifizierten benötigten Materialien. Materialbedarfsplanung ist
nötig, um die laufende Versorgung kostenoptimal zu gewährleisten, also weder einen
Mangel an Einsatzmaterial und daraus resultierende Stillstands- und Leerlaufkosten noch
einen zu hohen Bestand mit den sich daraus ergebenden Kapitalbindungs- und
Lagerhaltungskosten zu erhalten. Qualitativ ist dafür Sorge zu tragen, daß exakte
Spezifikationen der benötigten Materialqualitäten vorliegen, eine Begrenzung der
Materialarten und -qualitäten durch geeignete Normung und Standardisierung und die sich
daraus ergebende Straffung des Materialsortiments erreicht wird,
Substitutionsmöglichkeiten erforscht werden sowie Entscheidungen über Eigenfertigung
oder Fremdbezug getroffen werden. Der quantitative Materialbedarf ergibt sich aus dem
geplanten Produktionsprogramm, den vorliegenden Kundenaufträgen, den Ergebnissen der
Arbeitsvorbereitung und dem Materialverbrauch der Vorperiode. Ist das Produktionsprogramm
festgelegt, bestimmt der Primärbedarf den Materialbedarf der Periode. Sind keine Aussagen
über die Entwicklung des Primärbedarfs möglich, muß der Materialbedarf auf der
Grundlage von Vergangenheitsdaten geschätzt werden. Werden hierbei
mathematisch-statistische Verfahren angewandt, spricht man von stochastischer
Bedarfsermittlung, bei Anwendung intuitiver Verfahren aufgrund fehlender Daten hingegen
von heuristischer Bedarfsermittlung.