Gebäudetechnik
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Leitbild
 
1
Teil der Corporate Identity sowie der Unternehmensphilosophie. Insbesondere im Rahmen der Unternehmensphilosophie abgrenzbares Bild gegenüber dem Gesellschafts- und Menschenbild, das den Bezug des Unternehmens zum Wettbewerber, d. h. in anderen Wirtschaftsobjekten ausdrückt. Leitbilder sollen Orientierung für Mitarbeiter, Kunden, Lieferanten, Kapitalgeber und die gesamte interessierte Öffentlichkeit bezüglich der Handlungs- und Entscheidungsprinzipien des Unternehmens sein. Sie sollen allgemeingültig, wesentlich, langfristig, vollständig, war, realisierbar und konsistent sein. Die definierten Sinninhalte werden häufig in einem Vorwort, einer Präambel oder einem Fazit von Geschäftsberichten, Firmenprospekten oder videos dargestellt um eine Identifikation mit dem Unternehmen zu erzielen. So formuliert z. B. Daimler-Benz 1996 zu Beginn des Geschäftsberichtes "Unsere Arbeit bei Daimler-Benz dient den Menschen und ihrer Umwelt." Inwieweit diese allgemeingültige Aussage wesentlich, langfristig gültig, realisierbar etc. im Sinn der obigen Anforderungen ist, muß laufend überprüft werden.

Fraglich wird der Sinn von Leitbildern, wenn wie bei einem anderen großen deutschen Automobilbauer im Leitbild Tautologien und Selbstverständlichkeiten aufgeführt sind, so z. B. "… geltende Gesetze werden von uns respektiert". Wichtiger als die bloße Dokumentation von ethischen Grundsätzen ist deren Vorleben im täglichen Führungsprozess.

2
Viele Organisationen sind mit der Fülle von Einzelfällen und dem Reagieren auf das, was von außen auf sie einströmt, so beschäftigt, dass sie die große Linie aus den Augen verloren haben. Die hat vielleicht der Verwaltungschef, wenn er lange im Amt ist. Auch neue Chefs haben möglicherweise ganz klare Prioritäten. Das Problem ist, dass sie von Politik, Bürgern und Verwaltung nicht geteilt werden können, solange sie nicht kommuniziert sind. Dies führt in der Praxis zu immer wiederkehrenden zeitraubenden Grundsatzdiskussionen. Unter Hinweis auf den Entscheidungsdruck werden sie zwangsläufig nie zu Ende geführt.
Organisationen, die daher eine Orientierung an gemeinsamen Werten und Zukunftsvorstellungen anstreben, bedienen sich eines Prozesses zur Leitbilderstellung. Der Hinweis auf das Zusammenwirken derer, die in einem Leitbild eine Orientierung und Selbstverpflichtung sehen, ist grundlegend ("Der Weg ist das Ziel" oder "Wer ein Leitbild von anderen abschreibt, hat nichts verstanden, bewirkt zumindest wenig"). Leitbilder sind Instrumente der Kulturveränderung.
In der kommunalen Praxis gibt es Leitbilder von unterschiedlicher Reichweite:
- Leitbilder für die gesamte Kommune (Verwaltung, Politik, Öffentlichkeit)
- Leitbilder für die Verwaltung
- Leitbilder für Teilbereiche (z. B. Leitbild Kundenorientierung).
Für Leitbilder gibt es keine zwingenden Vorgaben. Sie sind Ausdruck von Autonomiedenken.
Die folgenden Leitfragen sollen zeigen, was typische Gegenstände des Prozesses zur Leitbilderstellung sind.
- Wer sind wir?
- Für welche Ideen/Werte stehen wir?
- Für wen arbeiten wir? An wen wenden wir uns?
- Wie sehen wir unser Verhältnis
zur politischen Vertretung
zu Parteien
zu Gesellschaften, Organisationen
zu Dienstleistern mit vergleichbarem Angebot?
- Wen wünschen wir uns als Partner?
- Wie arbeiten wir?
- Wie führen wir und lassen uns führen?
- Wie gehen wir miteinander um?
- Wie sehen wir unsere jetzigen und zukünftigen Mitarbeiter/-innen?
- Wie lernen wir?
- Wie stellen wir uns auf eine ungewisse Zukunft ein?
- Woran messen wir unseren Erfolg?
Die Wirksamkeit von Leitbildern lässt sich nicht generell einschätzen. Sie hängt von der Prozessqualität und der Verantwortlichkeit der Beteiligten ab. Daher sind Leitbilder, die die Auseinandersetzung konkurrierender Parteien entschärfen sollen (Leitbild für die gesamte Kommune) anfällig für Konflikte.
Prozesse zur Leitbilderstellung bedürfen in der Regel einer fachkundigen Begleitung durch externe Moderatoren.
Es gibt viele Verwaltungen, die auf die Leitbilderstellung verzichten und sich direkt dem NSM (als Reformleitbild) zugewandt haben. Informations- und Diskussionsprozesse zum Neuen Steuerungsmodell sind dann umso wichtiger.