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  Lexikon/Glossar Gebäudetechnik     Suche :       3811 Einträge
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Biodiesel (ölhaltige Pflanzen)
 
Pflanzenöle, die aus Sonnenblumen und Raps gewonnen werden, lassen sich nach Umesterung zu Methylester ebenfalls als Treibstoff einsetzen. Das Endprodukt wird wegen seiner Ähnlichkeit mit Diesel als Biodiesel bezeichnet.

Die Ölsaat wird nach einer mechanischen und thermischen Aufbereitung gepresst. Das entstehende Pressöl wird unter Druck filtriert. Es entsteht das Rohöl. Durch chemische Extraktion des Kuchens kann das Öl-Hexan-Gemisch, das so genannte Miscella, vom Extraktionsschrot getrennt werden. Anschließend wird das Rohöl aus dem Miscella abdestilliert. Bei der großtechnischen Ölgewinnung sind weitere Verfahrensschritte, z. B. um eine längere Haltbarkeit zu garantieren, notwendig.

Zur Nutzung des so gewonnenen Rohöls in konventionellen Dieselmotoren ist ein chemischer Verfahrensschritt, die so genannte "Umesterung", nötig. Der nach der Umesterung entstehende Pflanzenölester, z. B. Rapsmethylester (RME), ist hinsichtlich einiger Kraftstoffeigenschaften (Viskosität, Zündwilligkeit) dem Dieselkraftstoff sehr ähnlich. Er eignet sich daher auch für konventionelle Dieselmotoren. Der Extraktionsschrot ist ein wertvolles Futtermittel. Er kann aber auch thermisch verwertet werden.

Zur Erzeugung von 1 kg Biodiesel werden 3 kg Raps benötigt. Als Nebenprodukt fällt 1,9 kg Rapskuchenschrot und 0,1 kg Glycerin an. Die genauen Produktionsmengen hängen vom Anlagentyp und vom Produktionsverfahren ab.

Pro Hektar Anbaufläche lassen sich rund 1000 l Biodiesel gewinnen. Die Energie- und Umweltbilanz von Biodiesel ist allerdings umstritten. Außerdem stehen höhere Produktionskosten einem breiteren Einsatz entgegen.

Das bei der Verbrennung von Rapsmethylester freigesetzte Kohlendioxid ist nicht fossilen Ursprungs, sondern von der Rapspflanze zuvor photosynthetisch aus der Atmosphäre fixiert worden, und muss daher bilanzmäßig nicht erfasst werden. Die Emission von fossilem Kohlendioxid liegt dadurch bei 0,68 kg pro Liter und ist somit fünffach geringer als beim Einsatz der etwa gleichen Menge an Dieselkraftstoff.

Biodiesel wird durch mikrobiologische Aktivitäten im Boden schneller zersetzt als fossiler Diesel. Obwohl fossiler (herkömmlicher) Diesel als nicht sehr giftig eingestuft wird, ist seine biologische Abbaubarkeit schlechter als die von Biodiesel, d. h., die verbleibenden (und giftigeren) Substanzen bleiben im Boden länger bestehen.

Nach 21 Tagen wird Biodiesel zu über 95 % und fossiler Diesel zu ca. 72 % mikrobiologisch im Boden zersetzt. Biodiesel eignet sich daher besonders gut zum Antrieb von Motoren, die unmittelbar im Grünland eingesetzt werden.