Gebäudetechnik
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Rohre
 
Grundsätzlich unterscheidet man zwei Kategorien bei der Herstellung von Rohren: Nahtlose Rohre und geschweißte Rohre.

1. Nahtlose Rohre
Nahtlose Rohre werden aus vollen, vorgelochten oder vorgebohrten Blöcken oder Knüppeln in warmem Zustand erzeugt. Abhängig von den gewünschten Abmessungen, vom Werkstoff und Verwendungszweck benutzt man verschiedene, meist in zwei Stufen unterteilte Verfahren. Im ersten Schritt entsteht eine kurze, dickwandige Luppe. Im nachfolgenden Arbeitsgang wird sie zum fertigen Rohr gestreckt.

1.1 Verfahren auf Basis des Schrägwalzens:
- Schrägwalz-Pilgerschritt-Verfahren für Rohre von 50 bis 660 mm Außendurchmesser: Durch zwei sich gleichsinnig drehende Walzen mit schräg zur Horizontalen und zueinander stehenden Achsen wird ein warmer Rundblock getrieben. Dabei lockert sich im Innern des Rundblocks das Gefüge und reißt auf. Eine Dornstange unterstützt die Wirkung der Walzen und weitet und glättet diesen Hohlraum. Diese Rohrluppe wird über einen Dorn gezogen, dem Pilger-Walzwerk zugeführt und dort unter ständigem Drehen zum Rohr gestreckt.
- Kegelwalz-Stopfenwalz-Verfahren für Rohre von 60 bis 324 mm Außendurchmesser: Die schräggestellten Kegel oder Scheiben lochen den Rundblock. Die entstehende Luppe wird im Stopfen-Walzwerk zum Rohr gestreckt. Der Stopfen ist ein feststehender Dorn zwischen einem Kaliber-Walzenpaar. Die Rohrluppe wird in das Kaliber gestoßen, von den Walzen erfasst und über den Stopfen gezogen. Der Vorgang wird so oft wiederholt, bis die geforderte Abmessung erreicht ist. Dabei kann man entweder mit einem Walzkaliber und mehreren, zunehmend dickeren Stopfen arbeiten oder mit einem Stopfen und mehreren, im Durchmesser abnehmenden Kaliberöffnungen, die nebeneinander auf einen Walzenballen geschnitten sind.
-Kontinuierliches Verfahren für Rohre von 20 bis 168,3 mm Außendurchmesser: Wiederum wird im Schrägwalzverfahren eine Luppe geformt. Die Luppe wird nach vorn und nach hinten über eine Dornstange gewalzt und dabei so weit gelockert, dass sich das Fertigrohr leicht von der Stange lösen lässt.

1.2 Stoßbank- oder Ehrhardt-Verfahren für Rohre bis ca. 1.500 mm Außendurchmesser: Ein erwärmter Block wird in einer runden Pressform durch einen zylindrischen Lochdorn zu einem dickwandigen Hohlkörper mit Boden gepresst. Dieser Hohlkörper wird mit einer Dornstange auf einer Stoßbank in mehreren kleiner werdenden Kaliberringen oder -rollen zum Rohr gestreckt.

1.3 Rohrstrang-Pressverfahren für Rohre bis ca. 150 mm Außendurchmesser: In einem Arbeitsgang wird aus einem erwärmten Rundblock in einer zylindrischen Pressform mit Matrize ein Rohr hergestellt.

2. Geschweißte Rohre:

Ausgangsmaterial ist entweder Bandstahl oder eine Blechtafel. Grundsätzlich sind zwei Ausführungen zu unterscheiden: Längsnahtgeschweißte und spriralnahtgeschweißte Rohre. Rohre mit Längsnaht lassen sich kontinuierlich aus Bandstahl formen, die Naht wird pressgeschweißt. Eine Alternative dazu ist das Fretz-Moon-Verfahren. Bei der diskontinuierlichen Rohrproduktion formt man Blechtafeln mit Hilfe einer Presse oder Dreiwalzen-Biegemaschine zum Schlitzrohr und verschweißt unter Pulver. Spiralnaht-Rohre entstehen, indem man Bandstahl entsprechend wickelt und die Schlitze durch UP- oder konduktives Hochfrequenz- Schweißen fügt.

3. Rohre kleinerer Durchmesser

Die Anlagen zur Herstellung nahtloser und geschweißter Rohre können nur gewisse Mindestdurchmesser liefern. Für die Weiteverarbeitung von Rohren zu kleineren Querschnitten gibt es verschiedene Verfahren:
Das Rohrziehen mit oder ohne Stopfen, das Rohrreduzieren, Streckreduzieren oder Kaltpilgern. Im Streckreduzier-Walzwerk steht ein Gerüst mit mehreren Walzenpaaren zur Verfügung, die das warme Rohr umformen. Die aufeinander folgenden Walzenpaare arbeiten mit zunehmend gestuften Geschwindigkeiten, so dass das Rohr nicht nur im Durchmesser, sondern auch in der Wanddicke reduziert wird. Das Kaltpilgern arbeitet mit einem Dorn, der einerseits als Gegenhalt für die Wanddicken-Verringerung dient, aber auch Rohrdurchmesser und Querschnittsform bestimmt: Soll das Rohr auf einen kleineren Durchmesser gebracht werden, dann arbeiten die Pilgerwalzen über einem konischen Dorn; wünscht man eine vom Kreisquerschnitt abweichende Innenform, dann wird der Dorn entsprechend profiliert. Das Kaltpilgern steigert die Festigkeit. Es ergibt eine höhere Genauigkeit als das Ziehen und eine bessere Oberflächenqualität.